Lieber Johann, damals war ich so enttäuscht, dass ich nichts anderes tun konnte als wegzulaufen. Entwurzelt in einer neuen Stadt habe ich auf eine neue Perspektive gehofft. Ich suchte wieder Heimat in einer röm. kath. Gemeinschaft, in derselben Religion, vor der ich gerade geflohen war. Ich...
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Lieber Johann, damals war ich so enttäuscht, dass ich nichts anderes tun konnte als wegzulaufen. Entwurzelt in einer neuen Stadt habe ich auf eine neue Perspektive gehofft. Ich suchte wieder Heimat in einer röm. kath. Gemeinschaft, in derselben Religion, vor der ich gerade geflohen war. Ich dachte, es wären doch die Menschen gewesen, die mich enttäuscht hätten, nicht die Religion selbst. Aber ich fand keine Heimat. Als hätte ich mein Charisma und meinen Enthusiasmus auf der Flucht zurückgelassen, wurde ich mit nichtssagenden Floskeln abgespeist. So sagten sie mir, die Kirchenmenschen, die ich um Rat bat: Vertraue auf Gott! Er hat einen Plan mit dir. Der lächerlichste Spruch: Gott will nur deinen Glauben und deine Standfestigkeit prüfen! Kannst du dir vorstellen, Johann, wie dumm und alleingelassen ich mir vorgekommen bin? Denkst du, ich habe mich ernst genommen gefühlt?
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