Textprobe:
Kapitel 3: Progressive Metal als Nischengenre:
3.1 Nischenmarketing im sozioökonomischen Kontext:
Der Begriff der Nische leitet sich vom französischen Begriff Nichier ab, welcher gleichbedeutend ist mit ein Nest bauen, hausen. Die allgemeine Bedeutung hat die Vorstellung eines...
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Textprobe:
Kapitel 3: Progressive Metal als Nischengenre:
3.1 Nischenmarketing im sozioökonomischen Kontext:
Der Begriff der Nische leitet sich vom französischen Begriff Nichier ab, welcher gleichbedeutend ist mit ein Nest bauen, hausen. Die allgemeine Bedeutung hat die Vorstellung eines geschützten Ortes. Das Mannheimer Institut für Marktpsychologie schrieb der deutschen Ableitung eine ökonomische Bedeutung zu und verband sie mit Begriffen wie Markt- oder Preisnische.
Das Gabler Wirtschaftslexikon definiert dabei eine Marktnische als Teilsegment des Gesamtmarktes, der durch vorhandene Produkte nicht voll befriedigt wird, was zu einem Verzicht der potentiellen Konsumenten, beziehungsweise zu einem Ausweichen auf andere Produkte führt.
In einem sozioökonomischen Kontext bedeutet die Befriedigung von Marktnischen, dass Angebote steigen und sich immer weitere diversifizieren und auf spezifische Kundensegmente anpassen. Potentielle Kunden suchen sich aufgrund steigender Angebote immer individuellere Angebote, und befriedigen ihr Bedürfnis nach Individualität und Identifikation. Hinter dieser Entwicklung steht ein wachsendes Differenzierungsvermögen von Konsumenten, das mit dem Wunsch einhergeht, sich von anderen bewusst abzugrenzen oder die Zugehörigkeit zu einer Gruppe zu signalisieren. In diesem Zusammenhang bilden sich soziale Segmente, die ähnliche Bedürfnisse hegen und sich besonders im Bereich der Musik in subkulturellen Gemeinschaften zusammenschließen. Die Interaktion mit Musik geht insbesondere in der westlichen Jugendkultur mit der Aneignung von subkulturellen Merkmalen einher, als Form der Repräsentation und Identität. Ob Rocker, Metaler, Hip-Hopper oder Emo, sie repräsentieren ihre Beziehung zu einem musikalischen Genre als Teil ihrer Identität. Chris Anderson argumentiert, dass die meisten Individuen das gleiche Bedürfnis nach Musik haben, aber doch jeder seine eigenen Favoriten hat, die sich mit einer bestimmten Subkultur und/oder kulturellen Nische identifizieren lassen. Martin Lister geht sogar so weit zu sagen, dass Subkulturen und Fans schon immer kulturelle Nischen besetzt hielten, um ein Gefühl der Gemeinschaft und Identität zu schaffen. Viele Marketer unterteilen Marktsegmente in Subsegmente, wie zum Beispiel das Metal-Genre, um daraus resultierende Nischen zu identifizieren. Anschließend kann ein Produkt auf diese spezielle Kundengruppe angepasst werden, um diese spezielle Nische zu bedienen. Dabei gilt: Je differenzierter und ungewöhnlicher, das heißt je marginaler die Abnehmerbedürfnisse im Zielsegment gegenüber anderen Geschäftsfeldern sind, um so attraktiver ist eine Nische. In diesem Kontext definierte Cavalloni 6 Kriterien einer attraktiven Nische:
- Vorteilhafte Beziehungen der Nische zum entsprechenden Zentralbereich.
- Markteintritt mit vertretbarem Aufwand.
- Möglichkeit zum Aufbau von günstigen Mobilitätsbarrieren (hohe Eintrittsbarrieren, bei niedrigen Austrittsbarrieren).
- Geringe Anzahl direkter Konkurrenten.
- Ausreichendes Marktpotential und Preisbereitschaft.
- Weitgehende Harmonie der nischenbedingten Anforderungen mit den Unternehmens-potentialen.
3.2 Ökonomische Vorteile von musikalischen Nischen:
By trying to be everything to everyone, you end up being nothing to nobody.
Andersons Theorie vom Long Tail (siehe Abb. 9) besagt, dass mit der fortschreitenden Digitalisierung, die wirtschaftliche Grundlage gegeben ist, Produktionskosten so zu reduzieren, dass eine Entsperrung der Marktvielfalt möglich ist. Er argumentiert, dass die Kapazitäten der Online-Kommunikation eine Vielzahl von Nischenmärkten vernetzen können und auch sicherstellen, dass Nischenprodukte eine nachhaltige Marge im Tail der Bedarfskurve erwirtschaften. Massenmärkte verlieren in dieser Hinsicht an Bedeutung, während Nischenprodukte immer weiter aufstreben.
Mit Distributionsmöglichkeiten über E-Commerce-Plattformen wie zum Beispiel Amazon oder
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