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Kapitel 2. Die theoretische Architektur: Die Organisationssoziologie
Die Organisationssoziologie bildet das theoretische Fundament um Zusammenhänge und Funktionsweisen von Organisationen und die damit verbundenen Handlungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erkennen und...
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Kapitel 2. Die theoretische Architektur: Die Organisationssoziologie
Die Organisationssoziologie bildet das theoretische Fundament um Zusammenhänge und Funktionsweisen von Organisationen und die damit verbundenen Handlungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erkennen und darstellen zu können. Die hier durchgeführte Untersuchung tangiert mehrere Bereiche der Organisationssoziologie. Sie sollen in ihren Grundzügen dargestellt werden. Eine umfassende theoretische Betrachtung der Organisationssoziologie ist nicht vorgesehen. Für die Fragestellung werden aus den theoretischen Teilaspekten der Organisationssoziologie weiterführende Erkenntnisse erwartet.
Die Organisationssoziologie ist, neben der allgemeinen Soziologie und der empirischen Soziologie, der dritte Teil eines dreigliedrigen Gesamtprogramms der speziellen Soziologie. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht Organisationen zu erklären, zu beschreiben und Gestaltungsprozesse zu deuten. Sie ist interdisziplinär, mit Berührungspunkten zu Ökonomie, Soziologie und Psychologie zu verstehen (vgl. Preisendörfer 2016, S. 11). Die Organisationssoziologie hilft bei der Aufdeckung von Regelhaftigkeiten im Ablauf organisationaler Prozesse und bildet Kategorien ab. So kann die Struktur der Organisation leichter erfasst werden (vgl. ebd., S. 12).
2.1 Organisationssoziologische Einführung und Grundlagen:
Die Vielfalt unterschiedlicher organisationssoziologischer Aspekte und Theorien zur kulturellen Heterogenität und Divergenz wurde erst Ende der Siebziger Jahre erkannt. Eine gesellschaftstheoretische Betrachtung unterblieb zunächst und konkretisierte sich erst in den Achtziger Jahren. Die Organisationssoziologie der Jahrtausendwende hat erkannt, dass Organisationen Gesellschaften verkörpern und gesellschaftliche Strukturen und Institutionen mitproduzieren. Heute sind die Kompetenz- und Netzwerkansätze ein wesentlicher Faktor von Studien im Kontext von Organisationen (vgl. Pohlmann 2016, S. 52). Eine weniger netzwerkorientierte Perspektive in der Organisationssoziologie, mit dem starken Blick auf rationale Funktionsweisen in Organisationen, nahm einer der Vorreiter der Soziologie, Max Weber, ein. Sein Idealtypus der Bürokratie sah Ende des 19. Jahrhunderts die Politik als Zielvorgabe und die Verwaltung als Umsetzungsorgan. Entscheidungen werden aufgrund festgelegter, abstrakter Regeln getroffen. Das Personal ist in Vertragsvereinbarungen kategorisiert und wird nach Laufbahnen bezahlt. Das Führen von Akten ist die Basis der Sachbearbeitung in der Verwaltung und es wird niemand aufgrund seiner Herkunft, Ethnie oder sozialen Stellung bevorzugt oder benachteiligt, so Weber. Früh wurde bemerkt, dass dieses Modell nicht auf die Umwelt in Gänze übertragbar ist (vgl. Pohlmann 2016, S. 46, 50). Heute noch dürfte die Struktur, dieses bürokratischen Verständnisses von Organisationen, vor allem in der öffentlichen Verwaltung anzutreffen sein. Im bürokratischen Verständnis wird die Rationalität ihrer Tätigkeit vordergründig und die Humanressource hintergründig gesehen. Dass das Organisationsumfeld vielfältiger ist und nicht auf logische Denkmuster reduziert werden kann, wird in der Kontingenztheorie deutlich. Diese basiert auf der Annahme, dass besonders die Umwelt, als Umfeld der Organisation ihre Struktur und die Effizienz bestimmt (vgl.ebd., S. 51). Die Umwelteinflüsse spielen in diesem Verständnis eine wesentlich stärkere Rolle, als sie Weber aufzeigt.
Nun wäre die Annahme falsch, dass nur Weber rationale Aspekte in sein theoretisches Verständnis implementierte. Auch andere Soziologen konzentrierten sich auf Rationalität zur Erklärung von Organisationen. Zum Beispiel die entwickelte Theorie rationaler Wahl nach Coleman, der in Organisationen einen korporativen Akteur mit einem Ressourcenpool als Handlungssystem sieht und damit eine Machtungleichheit zwischen dem korporativen Akteur und dem individuellen Akteur festmacht. Meyer, Rowan und Zuck
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