Er mochte es, sich auszubreiten. Und hinzuschauen. Mit einem phänomenologischen Blick, der hungrig war, und einem alles andere denn unbefangenen Denken. Die 'Schwäche, die der Wissenschaftler überwinden muß', seine Sinnlichkeit, ist Batailles Stärke: 'In diametralem Gegensatz dazu habe ich den...
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Er mochte es, sich auszubreiten. Und hinzuschauen. Mit einem phänomenologischen Blick, der hungrig war, und einem alles andere denn unbefangenen Denken. Die 'Schwäche, die der Wissenschaftler überwinden muß', seine Sinnlichkeit, ist Batailles Stärke: 'In diametralem Gegensatz dazu habe ich den Akzent auf die Tatsache gelegt - und werde es', schreibt er 1938, 'weiterhin tun -, daß die Phänomene, die ich zu beschreiben versuche, von uns erlebt werden.' Seine kruden Auslegeordnungen wurden geprägt von einer nachgerade intimen Ästhetik des, zumal kulturell gesehenen, Unsichtbaren: dem Ordinären, manchen Allzualltäglichen - Batailles bas matérialisme, bereits anno 1930. Auf den bewunderten Seiten des Freundes, Maurice Blanchots, hatte er die dazu entwickelte Notwendigkeit eines Verschwindens registriert, das auf Objekte setzt, die erscheinen - bevor sie verschwinden, 'objets apparaissant, qui disparaissent'. Um im Verschwinden 'anzukommen', mithin es zu sein, bedurfte das Verschwinden selbst einer Sichtbarkeit, die so vorübergehend sein würde wie das Leben. Man findet es - verlierend - im Kino, auf Film. Nirgendwo sonst ist die Welt, in der wir leben, im selben Moment jene, in der wir sterben.
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