Walter Grasskamp findet 1981 im documenta-Archiv einen technisch schlecht gemachten Abzug, der zwei Studenten vor einem Kandinsky-Gemälde zeigt. Grasskamp veröffentlicht das Foto mit der Bildunterschrift: Die Fotografie ist die berufene Kunst, um die geschichtsnotorische Ungleichzeitigkeit des...
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Walter Grasskamp findet 1981 im documenta-Archiv einen technisch schlecht gemachten Abzug, der zwei Studenten vor einem Kandinsky-Gemälde zeigt. Grasskamp veröffentlicht das Foto mit der Bildunterschrift: Die Fotografie ist die berufene Kunst, um die geschichtsnotorische Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen darzustellen, und ein einschlägiges Meisterstückchen ist diesem unbekannten Fotografen auf der documenta 2 gelungen. Als dieser stellt sich der damalige Werkakademie-Student Hans Haacke heraus. Grasskamp zählt die so genannten Fotonotizen zu einem Schlüsselwerk in dessen Oeuvre, da hier die Charakteristika seines Werks schon deutlich erkennbar sind: Skepsis, Kritik sowie ein spielerischer Ernst der Reflexion und ein unübersehbares Vergnügen an der Entlarvung fragwürdiger Ansprüche. Aus Haackes ca. 300 Documenta-Aufnahmen wählt er später einen Satz von 26 Fotografien aus, wovon sich einer als Dauerleihgabe im Museum für Gegenwartskunst in Siegen befindet.
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