In unserem Kiez kann ich mich an drei Personen von diesem Schlag erinnern. Das waren weder freiwillige Helfer auf den Straßen, sogenannte Druscheniki, noch hatte ihnen die Regierung einen besonderen Auftrag aufgehalst. Das waren einfach nur Ordnungsbrüder, die einen unbedingt belehren wollten und...
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In unserem Kiez kann ich mich an drei Personen von diesem Schlag erinnern. Das waren weder freiwillige Helfer auf den Straßen, sogenannte Druscheniki, noch hatte ihnen die Regierung einen besonderen Auftrag aufgehalst. Das waren einfach nur Ordnungsbrüder, die einen unbedingt belehren wollten und dabei immer wieder betonten, dass es unsere Generation nie zurückzahlen könnte. Damit war der Krieg gemeint - früher als Großer Vaterländischer und heutzutage als Zweiter Weltkrieg bezeichnet. Wir wurden ständig daran erinnert, dass wir für diesen sonnigen Himmel für immer und
ewig in ihrer Schuld stünden. Irgendwie war das so. In den neunziger Jahren und danach haben wir oft darüber
geschmunzelt. Man hat uns so lange zugerufen, wir hätten keinen Krieg, kein Elend und keine schweren Zeiten erlebt, dass wir schließlich viel mehr davon abbekommen haben. Später stellte sich heraus, dass diese ständige Ermahnung oder Erinnerung daran, dass wir dank dem Blut, das irgendwann geflossen ist, eine glückliche Kindheit und Jugend hatten, fast bei jedem Kind hängengeblieben war.
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