Textprobe:
Kapitel 1.5: Gesundheitsstatus der österreichischen Schülerinnen und Schüler
Klaudia Röbl
In der Öffentlichkeit besteht die Annahme, der Gesundheitszustand der Kinder wäre trotz der laufenden gesundheitsvorsorglichen Maßnahmen eher schlecht. Er ist aber besser als dargestellt....
przeczytaj całość
Textprobe:
Kapitel 1.5: Gesundheitsstatus der österreichischen Schülerinnen und Schüler
Klaudia Röbl
In der Öffentlichkeit besteht die Annahme, der Gesundheitszustand der Kinder wäre trotz der laufenden gesundheitsvorsorglichen Maßnahmen eher schlecht. Er ist aber besser als dargestellt. Kindersterblichkeit hat im letzten Jahrhundert stark abgenommen. Aufgrund der verbesserten Diagnoseverfahren ist das Krankheitsspektrum heutzutage anders gelagert. Bei Kindern kommt es vermehrt zu chronischen Krankheiten, Unfällen und Allergien. Die folgenden Erläuterungen zum Gesundheitszustand der 11- bis 15-jährigen österreichischen Schülerinnen und Schüler beziehen sich vorwiegend auf die Daten der neunten HBSC-Erhebung aus dem Jahr 2014, bei der ca. 6000 Fragebögen zur Auswertung kamen.
Die Gesundheitskompetenz der Jugendlichen ist erst seit 2014 Gegenstand der HBSC-Erhebungen. Dabei wird festgestellt, dass mehr als die Hälfte der Jugendlichen nur über eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz verfügt. Eine hohe Gesundheitskompetenz wirkt sich positiv auf das Bewegungsverhalten der Jugendlichen aus. Auf die Risikoverhaltensweisen Rauchen und Alkoholkonsum und auf den BMI nimmt sie jedoch keinen signifikanten Einfluss. Bezüglich der psychischen Probleme ist die Gesundheitskompetenz der Jugendlichen eher gering. Dies ist ähnlich gelagert wie bei den erwachsenen Österreicherinnen und Österreichern.
Seit der letzten Erhebung hat sich das Gesundheits- und Risikoverhalten in fast allen Bereichen verbessert. Nichtsdestotrotz rauchen 16 % der Jugendlichen täglich oder gelegentlich und jeder zweite Bursche bzw. jedes dritte Mädchen im Alter von 17 Jahren trinkt mindestens einmal wöchentlich Alkohol. Alkoholkonsum und Rauchen sind seltener geworden, was auf die Veränderung der Jugendkultur zurückzuführen ist. Heutzutage halten Jugendliche soziale Kontakte häufig über neue Medien. Andererseits ist die Raucherquote der Erwachsenen rückläufig und die Jugendlichen folgen dem guten Beispiel. Außerdem greift die Verschärfung des Rauchergesetzes. Das Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen und viele rauchfreie Lokale sind hinderlich für das Risikoverhalten des Rauchens. Weiters werden Krebserkrankungen Prominenter enttabuisiert und über die Medien kommuniziert und wirken somit abschreckend.
Das Zahnputzverhalten der österreichischen Kinder und Jugendlichen kann als diszipliniert bezeichnet werden. Drei Viertel putzen mindestens zwei Mal täglich ihre Zähne, wobei die Mädchen die Zahnpflege noch konsequenter verfolgen als die Burschen.
20 % der österreichischen Heranwachsenden geben an, mehrmals pro Woche oder sogar täglich unter den Beschwerden Gereiztheit, Nervosität, schlechter Laune oder Einschlafschwierigkeiten zu leiden. Psychische Probleme steigen seit den letzten Jahren kontinuierlich an. Mögliche Erklärungsgründe sind einerseits die Entstigmatisierung psychischer Beeinträchtigungen und anderseits der oft als belastendend empfundene moderne Lebensstil, der von Reizüberflutung, Leistungsdruck und Schnelllebigkeit gekennzeichnet ist. Mädchen sind häufiger von psychischen Beeinträchtigungen betroffen, wohingegen Burschen öfter Verhaltensauffälligkeiten, wie Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), aufweisen. Folglich neigen sie zu Unfällen und die kognitive Entwicklung leidet darunter. Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache sowie Lese- und Rechtschreibschwäche treten bei ca. 10 % aller Schülerinnen und Schüler auf. Diese Tatsache macht zusätzliche pädagogische Maßnahmen erforderlich. Hier sind die Pädagoginnen und Pädagogen besonders gefordert.
30 % aller Kinder und Jugendlichen waren innerhalb des letzten Jahres an mindestens einer gewalttätigen Auseinandersetzung beteiligt. Bei Bullying schneidet Österreich im internationalen Vergleich eher schlecht ab. Bullying ist ein relativ neuer Begriff. Im Gegensatz zu Mobbing, das am Arbeitsplatz geschieht, f
ukryj opis
Recenzja