Wir schreiben Montag den 17. August 1944. In Gmunden im Salzkammergut werden über 4.000 verwundete Soldaten des Zweiten Weltkrieges in einem Lazarett notdürftig versorgt. Für die Frauen im Ort ist diese Arbeit eine willkommene Ablenkung, da mehr als die Hälfte ihrer Männer als gefallen oder vermisst gelten. Die Stadt selbst wurde bislang nicht bombardiert, was Oberbefehlshaber Hermann Göring dazu veranlasste, die Nachtjäger Staffel 167 nach Gmunden zu verlegen. Neben dem Kapuzinerkloster wurde eine Start- und Landebahn eingerichtet, und zwei alte Holzschuppen dienen als Hangar. In Gmunden stehen zahlreiche dieser Baracken. »Kein Aufklärer der Alliierten wird hier einen Luftwaffenstützpunkt der NSDAP vermuten!«, hatte Göring, überzeugt von seinem Plan, verkündet. Da die Nachtjäger erst nach der Dämmerung zum Einsatz kommen, ist tagsüber kaum Bewegung auf dem Gelände zu sehen. In einer der beiden Scheunen stehen zehn JU88 Jagdflieger in Zweierreihen, und in der anderen warten die Jäger auf den Einsatzbefehl. Streuner, ein alter grauer Kater, sorgt dafür, dass Mäuse und Ratten nicht die Kabel und Leitungen der Flieger durchfressen. Essensreste würden es genauso tun, doch die Not im Land lässt dies nicht zu. Wenn es dem Kater zu laut wird, verschwindet er durch das Katzenloch im zweiflügeligen Scheunentor für ein paar Stunden. Hauptmann Pillich hat in seinem Tagebuch notiert, dass es den vierzehnten Tag in Folge über 35 Grad hat. In der Holzbaracke hat es gefühlte sechzig Grad.
ukryj opis- Wydawnictwo: Federfrei Verlag
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- Rok wydania: 2025
- Język: Niemiecki
- Oprawa: Broszurowa/paperback
- Liczba stron: 220
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