Dass Romane Geschichten erzählen, bestreitet niemand. Auch dass das Kino Geschichten erzählt, ist kein Geheimnis. Dass aber Zeitungen und Fernsehnachrichten Geschichten erzählen, widerspricht jeglichen Standards. Denn das Narrative steht im Ruf, Erfundenes zu präsentieren. Und eine Nachricht,...
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Dass Romane Geschichten erzählen, bestreitet niemand. Auch dass das Kino Geschichten erzählt, ist kein Geheimnis. Dass aber Zeitungen und Fernsehnachrichten Geschichten erzählen, widerspricht jeglichen Standards. Denn das Narrative steht im Ruf, Erfundenes zu präsentieren. Und eine Nachricht, darüber herrscht Einigkeit, darf nichts erfinden, sondern muss berichten, was wirklich geschah. §Was aber, wenn Nachrichten gar nicht anders können, als zu erzählen? Wenn sie gar nicht in der Lage sind, die Realität darzubieten, sondern nur Geschichten zum Besten geben? Was ist dann überhaupt wahr an den Katastrophen, Revolutionen und Skandalen, über die die Medien täglich berichten? Konstruieren Nachrichten nur Zerrbilder der Wirklichkeit? Der journalistische Wahrheitsanspruch - eine Chimäre?§Diesen Fragen geht die vorliegende Narratologische Analyse telemedialer Wirklichkeitskonstruktion nach - mit Ergebnissen und Thesen, die die gängige Nachrichtenforschung auf den Kopf stellen. Denn die Arbeit wagt sich auf bis dato unbetretenes wissenschaftliches Terrain: Die Geschichten der Nachrichten erzählen, wie und weshalb Nachrichten Geschichten erzählen müssen und dabei etwas konstruieren, aber nichts erfinden; und sie erzählen darüber hinaus, wie die Geschichte der Nachrichten in der Nachrichtenforschung als eine Geschichte über mangelnde Wahrheitstreue erzählt wird, die selbst aber gar nicht wahr sein kann und daher zu einer Geschichte alternativer Wahrheiten umerzählt werden muss.
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